Vorhang auf für Naturschätze und kulturelle Highlights im Kufsteinerland

Kufsteinerland – Alpine Schönheit im Kaisergebirge

Ankommen. Durchatmen. Den Balast der letzten Wochen abwerfen. Die Kraft der Natur spüren und von kulturellen Highlights begeistern lassen. Das ist mein Vorhaben während der nächsten Tage im Kufsteinerland.

Mit der Festungsstadt direkt am grünen Inn und den umliegenden Dörfern bildet das Kufsteinerland das Tor zu den Tiroler Alpen. Zwischen Kaisergebirge und den Ausläufern des Inntals ist es von München, Innsbruck oder Salzburg aus bestens erreichbar. Acht Dörfer, jedes mit eigenem Charme, laden zum Entdecken ein.

Wir übernachten in Bad Häring am Fuße des Pölven, das auch für seine Schwefelquellen bekannt und daher besonders bei Wellness- und Kurgästen beliebt ist.

Das Sieben – Adults-Only-Hotel für Erholungssuchende

Das Sieben, ein Adults-Only.Hotel – eingebettet im idyllischen Hochplateau ist der Ausgangspunkt für all unsere Unternehmungen. Hier im Resort setzt man auf sieben Säulen für ganzheitliches Wohlbefinden und lockt damit gesundheitsbewusste und erholungssuchende Gäste an.

Goldene Herbstmomente im Kaisergebirge

Bei herbstlichem Frühnebel und wolkigem Himmel, aber mit sonnigem Gemüt und bei bester Laune starten wir am nächsten Morgen in Richtung Brentenjoch. Dazu steigen wir in den Kaiserlift, einen offenen 1-er-Sessellift, der rund 800 Höhenmeter in knapp 30 Minuten mühelos überwindet.

Während wir langsam über die Baumwipfel gleiten, weichen die Geräusche der Stadt und machen Platz für das fröhliche Zwitschern der Vögel. Der Duft von feuchtem Moos und frischem Gras liegt in der Luft. Der Lift ist nicht nur eine bequeme Art den Berg zu erklimmen, er ist eine stille Einladung zum Abschalten, Runterkommen und der beste Start ins pure Naturvergnügen.

Den Naturschätzen auf der Spur

Oben angekommen zeigt uns Maria Bachmann bei einem Spaziergang die Naturschätze ihrer Heimat und vergisst dabei nicht das kleinste Detail. Wir entdecken eine Vielfalt an Heilpflanzen – jede mit ihrer eigenen Geschichte, Wirkung und Kraft. Ich hänge an Marias Lippen, bin fasziniert von ihrem großen Wissensschatz.

Gleich zu Beginn finden wir den Augentrost, eine Pflanze die vor allem bei Bindehautentzündungen und gereizten Augen eingesetzt wird. Etwas weiter ziert der Frauenmantel einen Stein. Dieser unterstützt den gesamten weiblichen Organismus. Am Wegesrand stoßen wir auf den Quendel, auch wilder Thymian genannt, der nicht nur eine Bereicherung für die Küche ist, sondern auch eine wohltuende Heilpflanze. Gemeinsam mit Kräutern wie Thymian, Majoran oder Rosmarin und einem feinen Mandel- oder Sesamöl entfaltet er seine wärmende Wirkung für den Gelenkapparat.

Wir probieren Wacholder direkt vom Strauch und lernen, dass er als Pflanze der Reinigung und Erneuerung gilt, pflücken etwas Labkraut, dass das Lymphsystem beim Abtransport von Schadstoffen unterstützt.

Oder die Schafgarbe, deren Blätter nicht nur reich an Mineralsalzen sind, sondern auch wunderbar in einen frischen Salat passen. Zuletzt sehen wir noch den Wasserdost, der alpine Alrounder, der entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral wirkt und so die Abwehrkräfte auf natürliche Weise stärkt.

Doch die Wanderung hat uns nicht nur reichlich mit heilenden Pflanzen beschenkt – auch das Kaisergebirge hat uns eingeladen es immer wieder neu zu entdecken. Zu Beginn noch vom Nebel ummantelt, schiebt sich nach kurzer Zeit die Sonne hinter den Wolken hervor und gibt immer wieder atemberaubende Blicke frei. Es ist, als spielen die Wolken mit den Bergen Verstecken.

Zur Mittagszeit legen wir eine genussvolle Pause auf der malerisch gelegenen Brentenjochalm ein. Während neben uns die Kühe grasen und wie selbstverständlich fürs perfekte Foto posieren, lassen wir uns frische Buttermilch, eine herzhafte Jause und leckere Tiroler Kaspressknödel schmecken.

Zurück in Bad Häring schauen wir noch im Kurpark am Kräuterbeet nach Hildegard von Bingen vorbei und ergänzen unseren Pflanzenschatz mit Fenchelsamen, Kapuzinerkresse und weiteren schmackhaften Kräutern.

Danach geht es in die Küche. Dort wird gehackt, gemörsert und gemixt. Wir stellen eine leckere Kräuterbutter, ein würziges Kräutersalz, eine wohltuende Heilsalbe und ein Oxymel her. Aus frischen Brennesseln entstehen mit etwas Olivenöl und Salz knusprige, hauchdünne Chips. Und für alle, die es lieber süß mögen, verwandeln wir Kapuzinerkresse, Rotklee & Co. in ein schokoladiges Naschvergnügen.

Info: Die Kräuterwanderungen sind Teil des vielfältigen Erlebnisprogramms der Tourismusregion, das mit der KufsteinerlandCard kostenfrei genutzt werden kann.

Die Passionsspiele Erl – Bewegend, emotional und beeindruckend

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Passionsspiele. In Erl, einem kleinen Ort mit großer Geschichte, machen wir uns vorbei an der „Blauen Quelle“ – einem echten Kraftplatz, auf den Weg zum Passionsspielhaus.

Maria gewährt uns einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen. Ehrfürchtig betreten wir die Bühne, blicken in den jetzt noch menschenleeren Saal, bestaunen Technik, Bühnenarrangement und Kostüme und spüren schon jetzt ein Kribbeln im Bauch, wenn wir an die Vorstellung am Nachmittag denken. Schließlich finden die Passionsspiele in Erl nur alle sechs Jahre statt.

Beim Rundgang im Ort und auch im Gasthaus Dresch, wo wir zu Mittag einkehren, treffen wir eine Vielzahl bärtiger Männer mit langem Haarschopf. Schnell wird klar: sie alle sind Teil des Ensembles.

Wenige Stunden später sitzen wir voller Vorfreude im Saal. Es wird mucksmäuschenstill. Schon die ersten Szenen ziehen das Publikum in ihren Bann. Aber spätestens beim Einzug Jesu in Jerusalem springt der Funke über – die Freude, das Herzblut und die Leidenschaft der Laiendarsteller sind überwältigend.

© Xiomara Bender

Bild: © Xiomara Bender

Die diesjährige Inszenierung stammt aus der Feder von Martin Leutgeb, der die Regie für das Stück übernommen hat. Er schafft es, die biblische Geschichte mit aktuellen Themen und Konflikten zu verweben und so einen Bogen in unsere Zeit zu schlagen.

Am Ende bin ich tief bewegt. Das Stück, die Menschen und die Emotionen haben mich so sehr berührt, dass ich Tränen in den Augen habe und es bleibt das Gefühl, Teil von etwas ganz Besonderem gewesen zu sein.

Bilder: © Xiomara Bender

Eins steht fest: Die Passionsspiele von Erl sind weit mehr, als eine bloße Aufführung der Geschichte Jesu – von der Geburt bis hin zu Kreuzigung und Auferstehung. Sie sind Ausdruck einer 400 Jahre alten Tradition, die ein ganzes Dorf vereint. Rund 600 Mitwirkende bereiten sich über viele Monate mit unermüdlicher Hingabe vor. Einer von ihnen ist Christoph Esterl, der am heutigen Nachmittag in der Rolle des Jesu auf der Bühne stand. Er erzählt von 100 Proben im vergangenen Jahr, die es brauchte bis jede Szene sitzt.

Bild: © Alex Gretter

Generationen arbeiten Hand in Hand und es entsteht nicht nur eine großartige Gemeinschaft, sondern ein kulturelles Highlight, dass die Herzen der Zuschauer berührt, ganz unabhängig von der eigenen Konfession oder Weltanschauung.

Festungsstadt Kufstein – Die Perle Tirols

Zum Abschluss der Reise steht eine Erkundungstour durch Kufstein auf dem Programm. Wir starten mit Guide Rita Mauracher in der historischen Römerhofgasse am Auracher Löchl, dort wo einst Karl Ganzer am Kachelofen das berühmte Kufsteinerlied komponierte und Kufstein, die Perle Tirols, berühmt machte.

In 2024 hat das Reisemagazin „travelbook“ Kufstein übrigens zur „Schönsten Kleinstadt Österreichs“ ausgezeichnet.

Unser Weg führt uns weiter zum unteren Stadtplatz. Bunte Fassaden, kleine Boutiquen, Cafés und Restaurants säumen den Platz und versprühen mediterranes Flair. Wir schlendern durch die Fußgängerzone hinauf zum oberen Stadtplatz – die hoch über der Stadt thronende Festung stets im Blick. Dort nehmen wir die Panoramabahn, die uns bequem hinauf zum Wahrzeichen der Stadt bringt.

Wir gewinnen einen Einblick in die Festung, die erstmals 1205 urkundlich erwähnt wurde, besichtigen das einstige Staatsgefängnis im Kaiserturm, das früher politische Häftlinge beherbergte, durchqueren einen Teil des geheimnisvollen Felsengangs, schauen uns den rund 60 Meter „Tiefen Brunnen“ an und stehen schließlich staunend vor den 4.948 Pfeifen der zweitgrößten Freiluftorgel der Welt. Nun wird es Zeit in die Stadt zurückzukehren. Denn um kurz nach 12, gleich nach dem Läuten der Kirchenglocken, erklingt das berühmte Konzert der Heldenorgel, das bei guten Windverhältnissen bis zu acht Kilometer weit zu hören ist.

Andächtig lauschen wir dem Organisten, der heute ein Kirchenlied, ein ergreifendes Stück aus Verdis Nabucco und den schwungvollen Kaiserwalzer von Johann Strauss spielt.
Rita verrät uns noch ein wichtiges Detail: Das Schlusslied des täglichen Konzerts wird jedes Jahr von den Bürgerinnen und Bürgern Kufsteins selbst gewählt.

Info: In den Sommermonaten bietet das Team der Kufstein Guides meist auch an den Wochenenden Festungs-Führungen für Einzelgäste an. Oder man bucht direkt online die passende Gruppenführung.

Am Ende des Rundgangs stärken wir uns im Weinhaus des Auracher Löchls für die Heimreise. Dort haben wir auch die Gelegenheit, das Brückenrestaurant, die Skybar Panorama 1830, den Stollen 1930 – eine Ginbar, und einige Zimmer des Boutique Hotels anzuschauen.

Fazit: Das Kufsteinerland hat mich fasziniert. Hier trifft Tiroler Herzlichkeit auf alpine Schönheit und es gibt noch so vieles mehr zu entdecken. Das romantische Kaisertal, das zum Wandern einlädt, glasklare Seen in unberührter Natur. Oder wie wäre es mit einem Streifzug durch die vielfältige Alpenküche, ob in einem der Haubenrestaurants oder beim Besuch der heimischen Produzenten, die mit Leidenschaft, Käse, Schnaps, Honig & mehr herstellen.

Info: Mit der KufsteinerlandCard sind beispielsweise eine Berg- und Talfahrt mit dem Kaiserlift, Eintritt zur Festung Kufstein und Auffahrt mit der Panoramabahn sowie die Teilnahme am Erlebnisprogramm inklusive.

Bilder Passionsspiele: © Xiomara Bender & Alex Gretter
Weitere Bilder & Text: © Denise Brück

Hinweis: Dieser Text ist im Rahmen einer Pressreise entstanden und enthält Werbung. Meine Meinung bleibt davon unberührt. Vielen Dank an die Tourismusregion Kufsteinerland für das abwechslungsreiche Programm und viele schöne Momente.

Tipp: Eine Reise ins Kufsteinerland lässt sich auch perfekt mit den nahegelegenen Regionen Wilder Kaiser oder dem Pillerseetal kombinieren. Inspiration dazu gibt es direkt hier im Reiseblog.